Kultur in Corona-Zeiten
- Wie wir immer wieder hören und sehen, egal ob von der Stargeigerin Anne-Sophie Mutter oder vom Kabarettisten Tobias Mann oder vielen anderen, geht es der Kulturbranche in Zeiten von Corona rechtschaffen schlecht.
- Dabei gehört die Kultur- und Kreativwirtschaft eigentlich zu den stärksten Wirtschaftszweigen, auf ähnlichem Niveau wie Maschinenbau, noch vor der chemischen Industrie oder den Finanzdienstleistern. Nirgends sind, übers Ganze gesehen, so viele Menschen beschäftigt wie in dieser Branche. Neben dem Startenor, dem Gitarristen oder dem Zauberkünstler auf der Bühne sind es noch die vielen Menschen am Rande wie die Brezelverkäuferin, die Garderobenfrau, der Taxifahrer, die zu einem gelungenen Abend beitragen.
- Wir fahren auch nicht in die Stadt oder gehen nicht auf Reisen, um dann DAX-Konzerne, Stadtautobahnen oder Gewerbegebiete zu besuchen. Wir wollen in die Museen, die Kleinkunstbühnen, die Konzerthäuser, die Gaststätten.
- Große Institutionen wie die Oper Bonn, die Kölner Philharmonie oder das Städel-Museum sind durch Steuergelder halbwegs gesichert.
- Anders sieht es jedoch bei den vielen kleinen und kleinsten Kulturbetrieben aus, die wir in guten Zeiten so gerne besucht haben, die aber nun, wo wir nicht mehr persönlich anwesend sein dürfen, nicht mit ausreichend öffentlichen Geldern rechnen können. Sie brauchen daher auch oder gerade jetzt unsere Unterstützung, wenn wir sie wieder erleben wollen, sobald Corona das zulassen wird. Der Weg bis dahin wird aber vermutlich länger sein, als wir uns eingestehen wollen.
- Ein weiterer Aspekt ist das gute Gefühl, gemeinsam mit anderen für den Erhalt der Kultur zu sorgen und dies dabei auch gemeinsam zu genießen. Natürlich ist die Teilnahme an einem Streaming oder einer Zoom-Sitzung nicht das Gleiche wie ein Platz an der Bühnenrampe, man riecht nicht die Schminke, wie es eines unserer Mitglied immer gerne sagt, aber man hält das Rad mit am Laufen. Stillstand könnte den Untergang bedeuten. Es ist die einzige Alternative zum womöglich unwiederbringlichen Verlust von Teilen unserer kulturellen Identität.
- Dabei ist Hilfe nicht so schwer, wie Sie vielleicht vermuten. Wenn Sie diese E-Mail empfangen können, haben Sie schon eine wesentlich Voraussetzung, um dabei ein zu können, Computer oder Handy. Bei den nachfolgend genannten Veranstaltungen gehen Sie auf die Webseiten und dann bei Tickets+Stream zum Ticketverkauf. Melden Sie sich, wenn Sie Hilfe brauchen. Wir vermitteln gerne weiter.
- Also, lösen Sie sich eine “Eintrittskarte”, kommen Sie online ins Woelfl-Haus oder in eine andere kulturelle Einrichtung und ermöglichen Sie damit die Weiterarbeit und das Überleben dieser Institutionen.