Liebe und Leid – Richard Wagners ‘Tristan und Isolde’ und Gottfrieds von Straßburg ‘Tristan’
jetzt mit Vortragstext

Richard Wagner kommt das Verdienst zu, den mittelalterlichen Mythos der Liebe von Tristan und Isolde, basierend auf dem Versepos Gottfrieds von Straßburg, in das Medium der Oper transponiert und damit dem alten Mythos eine bleibende Geltung in der Neuzeit verliehen zu haben. Dieser Transfer trägt aber nicht nur den Gesetzen der Oper Rechnung, sondern spiegelt auch einen signifikanten mentalen Wandel wider. Wo der mittelalterliche Roman noch von einem schillernden Kolorit höfisch verfeinerter Sitten lebt, bleibt dieses bei Wagner gänzlich ausgespart zugunsten einer neuen Aura von Schuld und Selbstreflexionen. Diesen Wandel möchte der Vortrag zur Darstellung bringen.

Ausschnitte aus der Aufführung von 2007 an der Mailänder Scala unter der Regie von Patrice Chéreau werden den Vortrag einrahmen.

Nicht nur für diejenigen, die am 22. November dabei waren, dürfte es von großem Reiz sein, den Vortrag hier noch einmal nachlesen zu können.