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16.10.2024 ~ 19:00
Dr. Benedikt Holtbernd: Der Diabolus in musica
Die neutönerische Zerrüttung des Klischees von Wagners »Die Meistersinger von Nürnberg« als staatstragende Oper
Die Oper »Die Meistersinger von Nürnberg« ist vom Nationalsozialsmus als deutsch-nationale Oper missbraucht wurden, um fatalen Propagandazwecken zu dienen. Doch auch nach dem zweiten Weltkrieg wurden »Die Meistersinger« sowohl in der DDR, als auch in der Bundesrepublik Deutschland staatstragend bei Eröffnungen von Opernhäusern oder bei Staatsfeierlichkeiten gespielt, nicht zuletzt zur diesjährigen Spielzeiteröffnung an der Oper Bonn am Tag der Deutschen Einheit. Hat Richard Wagner in seiner komischen Oper, als die er sie auch bezeichnet hat, seinem Publikum nicht vielleicht doch die Nase gedreht? – Und das mit rein musikalischen Mitteln!
Der Referent Dr. Benedikt Holtbernd, Vorsitzender der Opernfreunde Bonn e.V., studierte Musikwissenschaft und Germanistik an der Ruhr-Universität Bochum und promovierte über „Die dramaturgischen Funktionen der Musik in den Schauspielen Goethes“. Gleichzeitig studierte er Gesang. Er war Dramaturg, Pressesprecher, Künstlerischer Betriebsdirektor und Operndirektor an verschiedenen Theatern von der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf Duisburg, über das Stadttheater Bern, die Vereinigten Städtischen Bühnen Krefeld und Mönchengladbach bis hin zur Sächsischen Staatsoper Dresden. Vor allem durch seine Tätigkeit an der Semperoper weiß er um die einzigartige Relevanz der Werke Richard Wagners für ein Theater und für eine Kulturstadt wie Dresden – in Dresden sind »Rienzi«, »Der fliegende Holländer« und »Tannhäuser« uraufgeführt worden. In Bonn war Dr. Holtbernd Künstlerischer Geschäftsführer des Deutschen Musikrates. Er ist als Musikmanager international tätig.
Veranstaltung des Universitätsclub Bonn e.V. in Zusammenarbeit mit Opernfreunde Bonn e.V.